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PMK – ein Premium­kunde des Jobcenters in einem speziellen Techniksegment Uwe Eschner vom Arbeitsgeberservice setzt auf Nachhaltigkeit

54 Mitarbeiter:innen aus 18 verschiedenen Herkunftsländern beschäftigt die PMK Service und Produktions GmbH in Sulzbach (Taunus) gegenwärtig. Im Jahr 2010 waren lediglich 17 Beschäftigte für das hochspezialisierte Unternehmen der Messtechnik tätig. Das Geschäftsfeld ist die Herstellung von elektronischem Messzubehör mit der Spezialisierung auf hochqualitative Tastköpfe.

Die Entwicklung der Mitarbeiterzahl ist eine Kennzahl für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Die andere ist die Umsatzentwicklung: Im gleichen Zeitraum wurde der Umsatz von 3,0 auf 8,2 Mio. Euro gesteigert. Auch die Firmenstruktur ist eine andere als bei der Gründung durch Dipl.-Ing. Peter Heimann im Jahr 1991: Seit 2017 ist PMK ein Teil der Heimann Industries AG, der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft, zu der gegenwärtig die PMK Service und Produktions GmbH in Sulzbach (Taunus), die PMK Mess- und Kommunikationstechnik GmbH in Bad Soden am Taunus, die PMK America Corporation in Portland (USA) und die japanische IWATSU Test Instruments Europe GmbH gehören. Außerdem wird eine nichtselbstständige Betriebsstätte in Groß-Umstadt bei Aschaffenburg betrieben.

Der Grundcharakter der Firma hat sich auch im Wachstums- und Strukturanpassungsprozess nicht verändert: Es handelt sich um ein inhabergeführtes mittelständisches Unternehmen, das seit 1998 von Mark Heimann, dem ältesten Sohn des inzwischen verstorbenen Gründers, geleitet wird. „Made in Germany“ ist nach wie vor ein Grundsatz - ebenso der Anspruch auf höchste Qualitätsstandards und beständige Innovation. Das Unternehmen hat fünf nationale und internationale Hauptkunden und erreicht damit einen hohen Marktanteil. Für diese Kunden aus den Segmenten der Halbleiter-Industrie, der Luft- und Raumfahrt, der regenerativen Energien, der E-Mobilität und des autonomen Fahrens ist die Heimann Industries AG unverzichtbar und gewissermaßen die erste Lieferadresse.

Nicolas Frabasile (37), Geschäftsführer, ursprünglich gelernter Mechatroniker, der seit 15 Jahren im Unternehmen arbeitet, verweist darauf, dass die Weichen auf ein weiteres Wachstum gestellt sind: „PMK befindet sich aktuell in einer umfangreichen Investitionsphase, um ihre Kunden weiterhin mit innovativen Produkten beliefern zu können. Wir haben im aktuellen Jahr unsere Investitionskosten in der Abteilung Forschung und Entwicklung um den Faktor 2,5 erhöht. Diese Investitionen betreffen nicht nur die Abteilung Forschung und Entwicklung, sondern haben ebenfalls Auswirkungen auf die Produktion. Daher sind wir immer daran interessiert, geeignete Mitarbeiter für unsere Fertigung in Deutschland zu gewinnen.“

 

Hier kommt Uwe Eschner vom Arbeitgeberservice des Jobcenters Frankfurt ins Spiel. Er betreut PMK ununterbrochen seit 2017. „Wenn der Begriff Elektronik in einem Bewerberprofil auftaucht, denke ich gleich einmal an PMK“, bemerkt Uwe Eschner. Seine Erfolgsbilanz: Zehn PMK-Mitarbeiter:innen aus dem Betreuungsbereich des Jobcenters Frankfurt hat er in der neueren Vergangenheit vermittelt. „Nachhaltig vermittelt“, betont er. „Sie haben einen guten und sicheren Arbeitsplatz.“ Dipl.-Ing. Sigrid Heimann, die Ehefrau des Firmengründers, ist für Personalentwicklung zuständig und beständige Ansprechpartnerin für Uwe Eschner. Sie ergänzt mit dem Hinweis, dass das Unternehmen Kündigungen nicht kennt. Hochqualifizierte und spezialisierte Dipl.-Ing. für die Entwicklung kann auch Uwe Eschner aus dem Bereich des Jobcenters nicht vermitteln, da sich diese Profile nicht oder sehr selten im Jobcenter finden.

Den Produktionsbereich, der von Elektronik-Ingenieur Ejder Bulus geleitet wird, hingegen kann er bedienen. Bulus selbst hat den innerbetrieblichen Aufstieg geschafft und einmal in der Produktion begonnen. Alle Teamleiter sind aus dem Unternehmen hervorgegangen.

Sigrid Heimann fasst ihre Erfahrungen zusammen: „Herr Eschner kennt unsere Anforderungen sehr genau. Er trifft eine Bewerbervorauswahl, nimmt sie in ein persönliches Gespräch, klärt ihre Motivation und ihre Leistungsbereitschaft.“ 80 Prozent der vorausgewählten und dann vorgeschlagenen Kandidat:innen kommen tatsächlich zum Vorstellungsgespräch. Auf eines der Haupthindernisse weist sie Uwe Eschner gleich zu Beginn hin: Mit dem ÖPNV ist Sulzbach (Taunus) nicht schnell und einfach erreichbar. Darauf müssen sich die Bewerber:innen einstellen. Was von ihnen erwartet wird, sind eine gute Auffassungsgabe, manuelle Fertigkeiten, Sorgfalt, Teamgeist und Leistungsbereitschaft – all die klassischen Softskills, auf die es in der Arbeitswelt ankommt.

Ob diese persönlichen Voraussetzungen erfüllt werden können, erkennt PMK zielgerichtet bei einem betrieblichen Praktikum von drei bis fünf Tagen Dauer und einem Einsatz in unterschiedlichen Abteilungen. Die Teamleiter bewerten dann die Bewerber:innen. Bei einem positiven Votum folgt die befristete Anstellung mit einer Probezeit von sechs Monaten. Nach zwei Jahren schließt sich ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis an.

Die klassischen Verfahren der Personalrekrutierung greifen beim PMK kaum, etwa die duale Berufsausbildung, die für das spezialisierte technische Nischenunternehmen kein Thema ist, oder die herkömmlichen Stellenausschreibungen. Für einen erfolgreichen und produktiven Einsatz ist eine Einarbeitungs- und Anlernphase erforderlich – Dauer in der Regel bis zu zwei Jahren. Erst dann ist die Routine für ein effektives Arbeiten erlangt. Unter diesen Voraussetzungen hat das Jobcenter passgenaue Förderangebote: einmal der individuelle Eingliederungszuschuss (EGZ), der nach Sigrid Heimanns Auffassung ein wichtiges Instrument der beruflichen Eingliederung darstellt, und sodann die Möglichkeiten des Teilhabechancengesetzes. Der Förderzeitraum von zwei Jahren mit 75 bzw. 50 Prozent Lohnkostenzuschuss nach § 16e SGB II gibt dem Unternehmen Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum und fördert die Nachhaltigkeit der Beschäftigung auf einem spezialisierten Arbeitsplatz. PMK nutzt auch dieses Förderinstrument in mehreren Fällen. In einem Fall kommt durch die lange Dauer der vorangegangenen Arbeitslosigkeit sogar die längere und höhere Förderung nach § 16i SGB II in Betracht. Im Antragsverfahren steht Uwe Eschner dem Betrieb hilfreich zur Seite.

Beim Gang durch das Unternehmen fällt auf, dass die vermittelten Mitarbeiter:innen direkt auf Uwe Eschner zukommen und ihm spontan für seine Unterstützung bei der Vermittlung danken. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Beschäftigung hält Uwe Eschner immer wieder Kontakt sowohl zum Betrieb als auch zum eingestellten Mitarbeiter. Der Betrieb selbst unternimmt eine ganze Menge, um seine Mitarbeiter:innen zu fördern. Das ist einmal das fortlaufende Training on the Job, dann die innerbetriebliche Rotation auf unterschiedlichen Arbeitsplätzen, schließlich die positive und proaktive Führung durch die Teamleiter sowie die jährlichen Orientierungsgespräche mit der Führungsebene, auf die Sigrid Heimann viel Wert legt. „Ein gutes Betriebsklima ist der Schlüssel zum Erfolg, gerade für einen Mittelständler wie wir!“