„Das soziale Leben gestalten – für und mit allen Menschen in unserer Stadtgesellschaft“
Von Stadträtin Elke Voitl, Dezernentin für Soziales, Jugend, Familie und Senior:innen

Sozialdezernentin Elke Voitl
Seit Anfang September bin ich Sozialdezernentin in Frankfurt und freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben. Als ausgebildete Sozialarbeiterin habe ich langjährige Erfahrung bei freien Trägern, in der Verwaltung und im Politikmanagement. Dabei war mir stets die Bedeutung von Arbeit für die Lebensstruktur und auch das Wohlbefinden von Menschen bewusst: Wer eine Beschäftigung hat, von der er gut leben kann, ist nicht nur finanziell unabhängig, sondern auch durch die eigene Selbstwirksamkeit zufriedener und stabiler.
Auch Frankfurt hat stark mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Und trotz der aktuellen Entspannung der Lage fehlen für viele Frankfurter/-innen berufliche Perspektiven. Vor diesem Hintergrund stellen sich viele Fragen: Wie können wir den ehemaligen Selbstständigen, die nach der Krise nicht mehr in ihren Beruf zurückkehren können oder wollen, am besten helfen? Wie begeistern wir junge Menschen für Ausbildungsberufe? Was ist mit den vielen arbeitslosen Menschen ohne berufliche Qualifizierung? Wie können wir am besten neue Zielgruppen ansprechen und unterstützen?
Ich bin überzeugt davon, dass wir alle diese Fragen nicht ohne ein enges Zusammenwirken aller Player des Frankfurter Arbeitsmarktes beantworten können. Das Jobcenter Frankfurt, die Agentur für Arbeit, die Kammern, die sozialen Träger und die Stadt Frankfurt am Main leisten wertvolle Arbeit – sie sehe ich mit ihrer Erfahrung und Kompetenz weiter in der Verantwortung.
Ich will mich dafür einsetzen, interessierte junge Menschen und freie Ausbildungsplätze möglichst einfach zusammenzubringen. Wir brauchen neue Wege, wie Alleinerziehende oder Langzeitarbeitslose ohne Ausbildung wieder eine Berufsperspektive bekommen.
Als Frankfurter Sozialdezernentin ist es nicht mein Ziel, Arme und Bedürftige zu verwalten, sondern das soziale Leben zu gestalten – für und mit allen Menschen in unserer Stadtgesellschaft. Dazu gehört für mich auch, dass Privilegierte ihre Verantwortung für den Zusammenhalt und für unser gemeinsames gesellschaftliches und soziale Leben übernehmen. In unserer Arbeit wollen wir noch stärker als bisher den einzelnen Menschen sehen – mit seinen besonderen Voraussetzungen und Bedürfnissen. Um diese passgenauen Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen entwickeln zu können, ist eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten essentiell. Egal ob strukturell oder persönlich: Entwicklung passiert nur im sozialen Miteinander. Während des Lockdowns haben wir genau das schmerzlich vermisst.
In diesem Zusammenhang finde ich es wichtig, dass öffentliche Anlaufstellen Bürger/-innen, die Unterstützung brauchen, wieder persönlich empfangen und beraten. Natürlich unter Einhaltung der gültigen Hygienevorgaben, damit alle Beteiligten gut geschützt sind. Digitale Formate können nicht dauerhaft direkte Gespräche und persönliche Begegnungen ersetzen.
Es gibt viel zu tun. Als Sozialdezernentin freue ich mich sehr auf die neuen Herausforderungen und bin sicher, dass ich mit Ihnen als kompetente und motivierte Partner/-innen viel bewegen kann. Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein.