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Beschäftigungsperspektiven im Finanzsektor Ein Gemeinschaftsprojekt des Jobcenters Frankfurt mit der DekaBank

Wie in der Syrienkrise nach 2015 so engagiert sich die DekaBank jetzt erneut bei der Arbeitsmarkt-Integration von Geflüchteten. Zielgruppe des gerade gestarteten Gemeinschaftsprojekts mit dem Jobcenters Frankfurt sind Menschen, die kriegsbedingt aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Sechs ukrainische Geflüchtete haben ihr sechsmonatiges Praktikum bei der DekaBank bereits begonnen. Ihre Vergütungsbasis ist der Mindestlohn. Die nächsten Gruppen sollen im Februar bzw. März 2023 starten. In dem Projekt mit einer Gesamtlaufzeit von zwölf Monaten sollen insgesamt zwanzig Ukrainer aus dem Betreuungsbereich des Jobcenters eine Beschäftigungsperspektive im Finanzsektor erhalten. Im günstigsten Fall mündet das befristete Praktikum in einen Arbeitsvertrag bei dem Finanzinstitut selbst. Wenn das nicht möglich ist, können sich die Projektteilnehmer mit einem qualifizierten Praktikumszeugnis andere Chancen für eine qualifikationsadäquate Beschäftigung auf dem deutschen Arbeitsmarkt erschließen. Das Zertifikat der DekaBank ist dann eine zielführende Referenz und ein Türöffner.

Nach den ersten Kooperationsgesprächen der beiden Beteiligten, die bereits im Frühsommer 2022 aufgenommen wurden, hat der Arbeitgeberservice des Jobcenters den möglichen Teilnehmerkreis erkundet und einem intensiven individuellen Profiling unterzogen. Die Kriterien wurden von der DekaBank vorgegeben und für das Auswahlverfahren dann mehrfach justiert. In Betracht kamen Menschen, die aus der Ukraine vor kurzem geflüchtet waren und einen Hochschulabschluss in Betriebswirtschaft, Finanzwesen, Wirtschaft und Recht und/oder IT sowie Berufserfahrungen nachweisen konnten. Gute Englischkenntnisse und/oder Grundkenntnisse der deutschen Sprache waren erwünscht. Insbesondere geringe oder nicht vorhandene Deutschkenntnisse erwiesen sich als das Haupthindernis. Die DekaBank hat das Praktikumsprogramm darauf ausgerichtet und bietet unterstützende Sprachtrainings direkt im Institut an – ein Vorgehen, das Jobcenter-Geschäftsführerin Claudia Czernohorsky Grüneberg als beispielgebend bewertet.

Bei einem Bewerbertag hatten die potentiellen Teilnehmer:innen und die Mitarbeiter:innen der Personalentwicklung bei der DekaBank dann die Möglichkeit zu einem ersten persönlichen Kennenlernen. Es folgte die Auswertung der Bewerbungsunterlagen und -dokumente – auch mit Blick auf die erforderliche Zuverlässigkeitsprüfung – und die Einzelgespräche.

Das Curriculum sieht für die Teilnehmer:innen eine Onboarding-Phase mit einem interkulturellen Training, einer Einweisung in die Kommunikationssysteme, ersten Pflichtschulungen und einem Kennenlernen der Arbeits- und Vorgehensweise der DekaBank vor. Ein interkulturelles Training wird auch den aufnehmenden Fachbereichen und den Pat:innen angeboten. Die Patenschaften sind ein wichtiger Bestandteil des Praktikums. Sie ergänzen und unterstützen die Lern- und Unterweisungsphasen in den Fachbereichen. Während des Praktikums haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zur Nutzung des bankinternen Employee Assistance Programm (EAP) mit einem professionellen psychologischen Angebot zu allen Lebenslagen und müssen alle für Finanzinstitute relevanten Pflichtschulungen besuchen.