Personal, Finanzen, Organisation des Jobcenters
Das Jobcenter Frankfurt ist eine gemeinsame Einrichtung von Arbeitsagentur und Stadt (gE), während eine Reihe anderer Jobcenter in Hessen, z. B. in der Landeshauptstadt Wiesbaden, im Main-Taunus- und im Hochtaunuskreis, in rein kommunaler Verantwortung geführt werden. Das Jobcenter Frankfurt hat kein eigenes Personal. Vielmehr werden die über 900 Mitarbeitenden ungefähr zu gleichen Teilen von der Stadt und der Arbeitsagentur zugewiesen. Die Geschäftsführung stimmt den jeweiligen Personalentscheidungen zu. In der rechtlichen Konstruktion erkennt Geschäftsführerin Claudia Czernohorsky-Grüneberg trotz des erhöhten Abstimmungsbedarfs durchaus auch Vorteile: „Die Vielfalt des Personalkörpers stellt sich aus internen Ausbildungs- und Studiengängen sowie beruflichen Quereinsteigern zusammen und bereichert durch die unterschiedlichen Kompetenzen und Berufserfahrungen das Jobcenter Frankfurt.“
Das Jobcenter Frankfurt verfügt über ein Schulungs- und Qualifizierungszentrum (SQZ), in dem die Mitarbeitenden ihre beruflichen Kompetenzen erhalten, anpassen und erweitern können. Eine gute Einarbeitung und ein stetiges Fortbildungsangebot für Fachkräfte und Führungskräfte ist ein wesentlicher Beitrag im Rahmen des Qualitätsmanagements im Jobcenter Frankfurt. Die Personalentwicklung des Jobcenters greift dabei auf Bildungsangebote der Bundesagentur für Arbeit, der Stadt Frankfurt sowie auf externe Bildungsträger zurück. Zusätzlich werden viele praxisbezogene Qualifizierungen durch interne Trainer:innen des Jobcenters Frankfurt durchgeführt. Die Einarbeitung und Qualifizierung neuer Mitarbeitender erfolgt im Jobcenter Frankfurt seit Mitte 2019 zentral und professionsspezifisch durch hauptamtliche Trainer:innen im SQZ.
Viele Fortbildungen werden seit Beginn der Corona-Pandemie mit neu gewonnenen digitalen Lerntechniken im Onlineformat durchgeführt und die Fortbildungsthemen an die neuen Rahmenbedingungen im Jobcenter angepasst. Beispielsweise werden Trainings zur telefonischen Beratung angeboten, um die (Beratungs-)Anliegen der Kund:innen auch ohne persönliche Vorsprache im Jobcenter klären zu können. Dabei erwerben die Beschäftigten grundlegende digitale Kompetenzen sowie Methoden und Techniken zur telefonischen Beratung. Die regelmäßig stattfindenden Schulungen zur Qualität der Beratung der Kund:innen ergänzen das Angebot. Insgesamt wurden für die Bestandsmitarbeitenden im Jahr 2021 179 Qualifizierungsschulungen in 55 Themenbereichen durchgeführt. Im Fokus für das Jahr 2022 stehen Qualifizierungen für Führungskräfte und stellvertretende Führungskräfte, die durch externe Trainer:innen und Dozent:innen angeboten werden.
Gemessen an der Zahl von über 900 Mitarbeitenden und an den Finanzmitteln ist das Jobcenter ein „Big Player“ auf dem Arbeitsmarkt. Im Jahr 2022 wird das Jobcenter Frankfurt voraussichtlich über insgesamt circa 140,4 Mio. Euro verfügen. Dieser Gesamtetat umfasst das Eingliederungsbudget für Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung mit circa 49,1 Mio. Euro und das Verwaltungsbudget mit ca. 91,3 Mio. Euro. Hinzu kommen Projektmittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in Höhe von 7,2 Mio. Euro, die für den Zeitraum von November 2019 bis Mitte 2024 zur Verfügung stehen und im Rahmen des Bundesprogramms rehapro für die innovative Betreuung von Kund:innen mit gesundheitlichen Einschränkungen Verwendung finden.