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Ausbildung hat viele Gesichter und viele Akteure Formen – Wege – Möglichkeiten

Für die Rekrutierung des beruflichen Fachkräftenachwuchses ist die duale Ausbildung in Vollzeit der klassische Weg. Der Ausbildungsbetrieb übernimmt den praxisorientierten Teil der Ausbildung, die beruflichen Schulen vermitteln die theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten im Blockunterricht oder an bestimmten Tagen. In der dualen Ausbildung werden rund 330 Berufe angeboten, der Schwerpunkt liegt bei den kaufmännischen und gewerblich-technischen Berufen. Etwa 20 Prozent der Auszubildenden durchlaufen eine schulische Ausbildung und besuchen eine Berufsfachschule, die eventuell durch ein betriebliches Praktikum ergänzt wird. Diese Ausbildungsform gilt insbesondere für die Gesundheits-, Sozial- oder Medienberufe und dauert zwischen einem und dreieinhalb Jahren.

Im Jahr 2020 wurden die Möglichkeiten der Teilzeitausbildung erweitert. Seither kann jeder Auszubildende seine Berufsausbildung in einem zugelassenen dualen Ausbildungsberuf in Teilzeit absolvieren, nicht nur bei der Betreuung eines eigenen Kindes oder von Angehörigen. Gesetzliche Grundlage ist § 7a BBiG. Der Ausbildungsbetrieb muss der Teilzeitausbildung zustimmen und diese gemeinsam mit dem Auszubildenden bei der zuständigen Kammer beantragen. Die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit im Ausbildungsbetrieb wird nach Maßgabe des Einzelfalls reduziert, maximal um 50 Prozent. Die Ausbildungsdauer wird dann entsprechend verlängert, maximal um das Eineinhalbfache der regulären Ausbildungsdauer.

Für bestimmte Berufsfelder besteht die Möglichkeit eines verkürzten und vereinfachten Ausbildungsgangs mit einer zweijährigen Dauer, z. B. zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in, Verkäufer/-in, Fachkraft für Metalltechnik, Sozialassistent/in, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachlagerist/in und Hochbaufacharbeiter/-in. Andere Ausbildungsgänge sind prinzipiell auf zwei Jahre angelegt, z. B. Maschinen- und Anlagenführer/in, Fachkraft für Fruchtsafttechnik. Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Medientechnologe/-technologin - Druckverarbeitung. Packmitteltechnologe/-technologin.

Die Einstiegsqualifizierung ist ein Instrument für Bewerber:innen, die auf Anhieb keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und deren formale Voraussetzungen von den Betrieben als nicht optimal eingeschätzt werden. Sie können den potenziellen Azubi oder Mitarbeiter zunächst im Arbeitsalltag kennenlernen, bevor ein Ausbildungsvertrag geschlossen wird. Der EQ-Teilnehmer kann in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten während des Praktikums feststellen, ob er die richtige Berufswahl getroffen hat. Die Inhalte des EQ-Praktikums orientieren sich an den Ausbildungsordnungen. Die Teilnehmer sollen den Berufsschulunterricht besuchen.

Zur Sicherung des Ausbildungserfolgs können mehrere Maßnahmen ergriffen werden, z. B. der Einsatz der ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH), das ist ein freiwilliger Stützunterricht zur Förderung der theoretischen Fähigkeiten, und die Assistierte Ausbildung, bei der ein externer Bildungsträger mit Unterstützungsleistungen beauftragt wird. Eine ganze Reihe von Institutionen bieten darüber hinaus die Vorbereitung für die Abschlussprüfungen bei den Kammern an. Sie führen außerdem verschiedene ausbildungsorientierte Fördermaßnahmen im Auftrag des Jobcenters Frankfurt durch, die die Externenprüfung zum Ziel haben. Diese Maßnahmen sind auf die Lebenssituation der Teilnehmenden abgestimmt und ein erfolgreiches Instrument der dauerhaften beruflichen Integration.

Die Palette der Möglichkeiten, die für Unternehmen relevant sein können, umfasst Sonderformen wie die überbetriebliche Ausbildung in geeigneten Einrichtungen außerhalb der Ausbildungsstätte. Diese kommt für Azubis in Betracht, wenn einzelne Betriebe bestimmte Ausbildungsteile nicht selbst erbringen können. Bei der Verbundausbildung bzw. der Ausbildungspartnerschaft arbeiten verschiedene Betriebe bei der Ausbildung zusammen und ergänzen sich gegenseitig, wenn der Ausbildungsbetrieb bestimmte Ausbildungsinhalte, die in der Ausbildungsverordnung vorgesehen sind, selbst nicht vermitteln kann.

Es gibt viele Wege der Fachkräftesicherung durch Ausbildung und maßgeschneiderte Konzepte für unterschiedliche Bedarfssituationen und Zielgruppen. Die Kammern, die Arbeitsagentur, das Jobcenter und die Bildungsträger beraten Betriebe und Bewerber gleichermaßen.